125 Bürgerbusvereine gab es bisher in Nordrhein-Westfalen. Am Mittwochabend ist einer hinzugekommen: 35 Sendener Bürgerinnen und Bürger trafen sich im Bürgersaal des Rathauses, um das Projekt „Bürgerbus Senden“ einen entscheidenden Schritt voranzutreiben.

Um alle Formalien, die bei einer Vereinsgründung zu beachten sind, zu erfüllen, wurde das Wissen eines Experten zu Hilfe genommen: Rechtsanwalt und Notar Martin Schneider-Neuenburg, der auch schon den Satzungsentwurf geprüft hat, hatte sich bereiterklärt, die Versammlung zu leiten.

„Der Entwurf ist handwerklich gut gemacht“, bescheinigte er der Arbeitsgruppe, die sich bereits im Vorfeld der Versammlung mit dem Thema auseinandergesetzt hatte. So gab es auch in der Versammlung lediglich bei der Frage, wann der Vorstand beschlussfähig sei, größeren Diskussionsbedarf, bevor man sich auf eine Formulierung einigte.

Bei dem anschließenden Wahlmarathon galt es, sechs der sieben Vorstandsposten zu besetzen. Das siebte Vorstandsmitglied ist ein Vertreter der Verwaltung, der in der nächsten Sitzung vom Gemeinderat bestimmt wird.

Zum Vorsitzenden des neuen Bürgerbusvereins wurde einstimmig Klaus Dallmeyer gewählt, als sein Stellvertreter fungiert Karl-Heinz Huizen. Fahrdienstleiter ist Wolfgang Strünkmann, Kassenwart wurde Ludger Fühnen. Das Amt des Schriftführers ist an Wolfgang Dropmann aus Bösensell gefallen, Marketing- und Kommunikationsbeauftragte wurde Gesche Seifert-Post aus Ottmarsbocholt. Als Kassenprüfer fungieren Manuela Luft für ein Jahr und Peter Gärtner für zwei Jahre.

Im weiteren Verlauf der Versammlung wurde der Mitgliedsbeitrag auf 18 Euro pro Kalenderjahr festgelegt, wobei für 2016 noch keine Beiträge anfallen. Die ehrenamtlichen Fahrer werden vom Mitgliedsbeitrag freigestellt.

Karl-Heinz Huizen stellte die bisherigen Überlegungen in Bezug auf das Fahrzeug vor. Dabei wird es wahrscheinlich eine Variante werden, in der Rollstuhlfahrer mit klappbaren Rollstühlen transportiert werden können, aber nicht mit großen Rollstühlen. „In Legden hatten sie ein Fahrzeug für die großen Rollstühle umgebaut und in fünf Jahren keinen einzigen Rollstuhlfahrer transportiert“, so Huizen.

Für die Ausrichtung des Busses stehen momentan noch zwei Modelle im Raum: Entweder wird eine feste Linie von Bösensell nach Ottmarsbocholt und zurück eingerichtet, oder es werden bedarfsorientierte Fahrten nach dem Vorbild des Olfener Bürgerbusses angeboten.

Die Entscheidungen über das Fahrzeug und die Linienführung müssen bis Ende September gefallen sein: Spätestens am 30. September soll der Antrag für Fördergelder eingereicht werden, damit der Bus ab Sommer 2017 rollen kann.