Der Bürgerbus Senden e.V. wird auch in Zukunft mit einem Bus seinen Fahrbetrieb durchführen. Den Einsatz eines zweiten Busses hatte der Verein vor dem Hintergrund eines hohen Fahrgastaufkommens insbesondere auf der Linie Senden-Ottmarsbocholt-Senden eingehend geprüft. Bei den Planungen, die der Vereinsvorstand in enger Abstimmung mit den ehrenamtlichen Fahrerinnen und Fahrern durchgeführt hat, zeigte sich jedoch, dass der Einsatz eines zweiten Busses und die damit einhergehende komplette Umstellung der bisherigen Einsatzplanung für die Fahrerinnen und Fahrer die Anforderungen an das Ehrenamt übersteigt.

Dies hat der Vereinsvorstand in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 05.07.2018 dargelegt. Die Ausschussmitglieder erkannten dies ausnahmslos an und dankten zugleich für das große ehrenamtliche Engagement im Bürgerbus Senden e.V. Der Vereinsvorsitzende, Klaus Dallmeyer, zeigte großen Verständnis für die Haltung der aktuell 27 aktiven Fahrerinnen und Fahrer, die bereits jetzt mit rd. 55 Stunden ehrenamtlicher Arbeit pro Woche einen bedeutenden Beitrag zur Mobilität der Sendener Bürgerinnen und Bürger leisten würden.

Damit bleibt es bis auf weiteres auch bei dem zusätzlichen Einsatz eines Busunternehmens, wenn im Einzelfall die acht Sitzplätze im Bürgerbus nicht ausreichen. Ob der Bürgerbusverein auch zukünftig Westfalentickets (RVM-Tickets, Verbund-Tickets, Sozial-Tickets usw.) anerkennt – also Inhaber solcher Tickets vom Bürgerbus kostenfrei befördert werden – und ob er ggf. von seinem Recht Gebrauch macht, die Anzahl der beförderten Fahrgäste auf die im Bus vorhandenen acht Sitzplätze zu begrenzen, hat der Vereinsvorstand aktuell noch nicht entschieden. Die Entscheidungen sollen später im Einvernehmen mit der Gemeinde Senden getroffen werden. Zunächst soll die weitere Entwicklung des Fahrgastaufkommens auf den stark frequentierten Strecken abgewartet werden.

Unabhängig davon plant der Bürgerbusverein, die Linienführung und den Fahrplan zu erweitern. Morgens und abends sollen zusätzliche Touren nach Ottmarsbocholt und Bösensell eingerichtet werden. So soll zum Beispiel der erste Bus von Ottmarsbocholt nach Senden bereits um 07.46 Uhr fahren, die letzte Rückfahrt von Senden nach Ottmarsbocholt soll erst um 18.12 Uhr erfolgen. Auch soll die Linienführung optimiert werden, indem verstärkt die älteren Wohngebiete der Sendener Ortsteile angefahren werden sollen. Hier sieht der Bürgerbusverein einen erhöhten Bedarf an öffentlicher Mobilitätsdienstleistung auf Grund der demografischen Struktur der dortigen Wohnbevölkerung. Der Haupt- und Finanzausschuss begrüßte die geplante Optimierung des Fahrplanes.

Mit den Änderungen wird den Erfahrungen aus den ersten zehn Monaten Fahrbetrieb Rechnung getragen. In dem vorgenannten Zeitraum hat der Bürgerbus bereits rd. 15.000 Fahrgäste gezählt. Durch die Änderungen soll die Attraktivität des Bürgerbusses weiter gesteigert werden. Der Vereinsvorstand hofft, die notwendige Konzessionsänderung durch die Bezirksregierung Münster möglichst zeitnah zu erreichen, um ab Herbst 2018 nach erweitertem Fahrplan fahren zu können.